Exkursionen - Selbst sind die Schüler....

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Schülerexkursion

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, als Lehrerin oder Lehrer sich ganz aus der Vorbereitung und aus weiten Teilen der Durchführung einer Exkursion herauszuhalten ? - eine kurze Anregung ...

Der Autor dieser Zeilen hatte in einem Jahr das Glück, parallel zwei gleichwertige Gruppen im Alter von 16 bis 19 Jahren zu betreuen. Beide Gruppen waren für die Unterrichtsform der Exkursion oder des Unterrichtsganges aufgeschlossen und hatten bereits solche Situationen genossen. So sprach der Autor in beiden Gruppen die Möglichkeit an, eine Erkundungswanderung zu planen, die andere durchzuführen hätten. Die Idee stieß auf große Begeisterung und so begannen beide Gruppen unabhängig von einander jeweils für einander bereits wenige Stunden später, einen Gang durch unterschiedliche Kieze in Berlin zu planen. In einer kurzen Diskussion wurde eine Strecke und ein Ziel festgelegt. Einmal sollte es zum Viktoriapark gehen, eine andere Gruppe wollte zum Ehrenmal im Treptower Park schicken. Es bildeten sich unterschiedliche Arbeitsgruppen: Stadtpläne wurden gezeichnet, einige begannen mit der Recherche im Internet, Stadtführer wurden gewälzt, eine Route bestimmt und einige Schüler zeichneten oder begannen bereits mit der Planung von Fotos. Durch die auch auf diesen Seiten vorgestellten Erkundungsgänge des Autoren waren die Schüler sicherlich vorbelastet und so war es nicht verwunderlich, dass auch einige Aufgaben und Rätselfragen in die Route der Schüler mit einflossen.

So entstand in einer der beiden Gruppen bereits nach einer Doppelstunde, der Entwurf zu einer kleinen Broschüre, die zwei Wochen später die andere Gruppe bereits zum Ziel führen sollte. Noch am selben Nachmittag trafen sich Schüler und gingen Strecke und Zielumgebung ab, machten die Fotos und vervollständigten ihren Entwurf.

In der kommenden Stunde entstand am Computer ein kleines Heft, dass in einem gekonnten Layout und mit Plänen, Skizzen und Bildern, die Umgebung des Viktoriaparks, den Park selbst und das Denkmal auf der Spitze des Hügels beschrieb. Gleichzeitig beinhaltete es Aufgaben und gab Hinweise. Alles wurde so hergestellt, dass kurze Zeit später die andere Gruppe in nur 3 Stunden vieles über das alte Berlin 61, den Chamissoplatz, den Kreuzberg, die Befreiungskriege, die Entstehung und Struktur Berlins anhand der von der Spitze zu erkennenden Punkte und noch viel mehr erfahren, herausfinden und lernen konnte.

Aber auch die zweite Gruppe zog später nach. Zwar hatte deren weitere Bearbeitung aus unterschiedlichen Gründen etwas gedauert, aber auch sie hatten ein sehr schönes Werk erstellt. Es führte die Teilnehmer vom Görlitzer zum Treptower Park - mit ungewohnten Aussichten - zur Sternwarte und zum russischen Ehrenmal.

Alle hatten sich in die Situation der Erkundenden hineinversetzt, hatten recherchiert, produziert, ihre Phantasie eingesetzt, die unterschiedlichsten Probleme in fachlicher aber auch sozialer Hinsicht gelöst, einige hatten sich ganz allein eine Aufgabe gesucht, sie bearbeitet und vollendet und erhielten große Anerkennung aller. Bei der Durchführung wurde Kritik an der Arbeit der anderen, aber auch der eigenen geübt, man lobte sich einfach auch gegenseitig und der Autor, der sich sowohl bei der Erstellung und Vorbereitung als auch bei der Durchführung weitestgehend zurückgehalten hatte, war sehr glücklich. Das auswertende Unterrichtsgespräch in der jeweils folgenden Stunde ergab, dass die konkreten Sachlernziele erreicht wurden und zudem der allergrößte Teil aller großen Spaß bei der Unternehmung hatten.

Überaus empfehlenswert !